Logo

Frankreich

Der Drang nach Freiheit in einer patriarchalischen Welt

"Mustang" spielt in einem abgelegenen türkischen Dorf und schildert das Leben fünf junger Schwestern, die bei ihrer Großmutter aufwachsen. Nicht immer gelingt es ihnen, durch trickreiche Manöver ihre Lebensfreude und durch Ausreißen ihre Freiheit gegen die Einschränkungen einer repressiven, patriarchal geprägten Gesellschaft zu verteidigen. Ihr Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit jedoch bleibt ungebändigt wie der eines Mustangs.

Mustang ist ein Filmdrama der türkischen Regisseurin Deniz Gamze Ergüven. Im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2015 feierte der Film am 19. Mai seine Premiere in der Reihe „Quinzaine des Réalisateurs“. Er gewann dort den Europa Cinemas Label Award sowie ebenfalls 2015 den Lux Prize. Der Film wurde als französischer Beitrag für einen Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert.

Die Geschichte einer Opern-Diva, die eigentlich nicht singen kann

1921, Beginn der Goldenen Zwanziger. Unweit von Paris finden regelmässig Hauskonzerte auf Marguerite Dumonts (Catherine Frot) Schloss statt, denn die wohlhabende Gastgeberin widmet ihr ganzes Leben ihrer grossen Leidenschaft, der Musik. Marguerite singt gar selbst passioniert. Nur singt sie furchtbar falsch. Die Aristokratin lebt in ihrer eigenen Traumwelt und das heuchlerische Publikum bejubelt sie als die Diva, die sie zu sein glaubt. Als Lucien Beaumont (Sylvain Dieuaide), ein junger Journalist, einen überschwänglichen Artikel über ihre Privatauftritte schreibt, fühlt sich Marguerite umso mehr bestätigt. Dies gibt ihr Mut, ihrem grossen Traum zu folgen: Trotz dem Bedenken ihres Mannes Georges (André Marcon), dafür mit der Hilfe des abgehalfterten Stars Atos Pezzini (Michel Fau) probt sie für ihr erstes öffentliches Konzert im Opernhaus der Grossstadt Paris.

Catherine Frot verkörpert die tragische Titelheldin brillant. Marguerite ist aber nicht nur ein schillerndes Porträt einer starken Frau, die um Anerkennung ringt, sondern mit dem Aufkommen der Clubs, des Jazz und der Rebellion gegen die Bourgeoisie auch ein wunderbares Zeitdokument über Paris in den 20er Jahren.

Es ist nie zu spät zu leben

Der Witwer Matthew Morgan lebt in Paris und ist sehr einsam und niedergeschlagen. Durch die Zufallsbekanntschaft mit der jungen, aufgestellten Pauline gewinnt er seine Lebensfreude zurück. Gemeinsam entdeckt das sonderbare Pärchen wahre Freundschaft, gute Gesellschaft, einfühlsame Romantik – und lernt den Wert einer Familie kennen. Pauline ist als Waise aufgewachsen und erlebt das Gefühl, in einer Familie geborgen zu sein, das erste Mal. Matthew hat sich seit dem Tod seiner Frau von seinen eigenen Kindern sehr entfremdet. Als diese nach einem gescheiterten Selbstmordversuch von Matthew nach Paris kommen, versucht Pauline, zunächst vergebens, die Beziehung zwischen Matthew und seinem Sohn Miles zu retten.

Seiten