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Matthias Affolter & Fabian Chiquet

Die faszinierende Lebensgeschichte einer fast vergessenen Schweizerin

Zu Unrecht aus dem historischen Gedächtnis gestrichen: die Bernerin Gertrud Woker setzte sich als erste Professorin der Schweiz beharrlich für Frauenrechte und Frieden ein. Geschlechterdiskrimi- nierung und Kriegstreibereien zum Trotz forderte sie Konventionen in ihrer Epoche und wurde zu einer Inspiration selbstbestimmter Frauen, dazumal wie heute.

«Gleicher Lohn für gleiche Arbeit» - bereits 1917 forderte die studierte Chemikerin die Gleichbe- rechtigung der Frauen. Sie war Pionierin der Friedens- und Frauenbewegung. Durch ihre chemischen Forschungen und Kritik am Einsatz von Giftgasen geriet die Naturwissenschaftlerin bald in Konflikt mit der militaristisch motivierten Elite. Dennoch kämpfte sie unaufhaltsam bis ins hohe Alter für Frieden und Gerechtigkeit sowie gegen den Missbrauch der Wissenschaft.

Als geisteskrank verleumdet, verbrachte die Pazifi- stin die letzten Jahre ihres Lebens schliesslich in einer psychiatrischen Klinik. So verschwand sie zu Unrecht, aber vielleicht nicht zufällig, aus dem historischen Gedächtnis. Der über weite Strecken animierte Dokumentarfilm erzählt collagenhaft das Leben und ihre Errungenschaft dieser faszinieren- den Frau. Durch Tagebucheinträge, wissenschaftli- che Berichte und Gedichte von Gertrud Woker berührt der Film durch Nahbarkeit und Ehrlichkeit.

Dieser Film ist gleichermassen biografisch wie auch eine Dokumentation des damaligen Zeitgeschehens und beleuchtet dieses aus der Perspektive einer mutigen Frau, die zu Lebzeiten nicht zum Schwei- gen gebracht werden konnte.