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Icíar Bollaín

Ein wunderbarer Kinofilm - herausragend gespielt

Alma gehört zu einer Familie, die seit Generationen eine Oliven-Plantage bewirtschaftet. Die rebellische junge Spanierin hat ein inniges Verhältnis zu ihrem Grossvater. Doch dieser spricht nicht mehr, seit seine Kinder gegen seinen Willen einen 2000 Jahre alten Olivenbaum verkauft haben. Weil der Grossvater immer schwächer wird, beschliesst Alma, den Baum heimzuholen. Er steht mittlerweile im Bürohaus eines Energie-Unternehmens in Deutschland, das ihn zu Werbezwecken verwendet. Über Social Media sucht Alma Verbündete für ihr Vorhaben. Und sie überredet einen Onkel sowie einen engen Freund, mit ihr per Sattelschlepper nach Deutschland zu fahren - ohne irgendeinen konkreten Plan zu haben... 

'El Olvio' ist ein sehr schön inszenierter, herznaher Film über eine jungen Frau, die auszieht, das eigentlich Unmögliche zu versuchen. Geschickt verbindet die spanische Regisseurin Icíar Bollaín eine persönliche Familiengeschichte mit universellen Themen, etwa dem Schutz der Umwelt oder dem Umgang mit der Wahrheit. Die Story stammt - wie schon für Bollaíns letzten Kinoerfolg „También la lluvia“ - von Paul Laverty, der auch zahlreiche Drehbücher für Ken Loach verfasst hat. 'El Olvio' ist Kino voller wunderbarer tragikomischer Elemente, herausragend gespielt, mit stimmigen Bildern und einem betörenden Soundtrack.

Packendes Epos - wie ein Kind trotz Widerständen Weltstartänzer wird

Carlos Acosta ist der ungekrönte König von spontanen Breakdance-Wettbewerben in den Strassen von Havanna. Sein Vater Pedro, ein LKW-Fahrer, erkennt das aussergewöhnliche Talent seines kleinen Sohns, den er nach einem afrikanischen Kriegsgott Yuli nennt. Obwohl Carlos keinesfalls Strumpfhosen und Schläppchen tragen und sowieso Fussballspieler werden will, steckt ihn der Vater anfangs der 1980er-Jahre in die staatliche kubanische Ballettschule. Es ist keine einfache Zeit, doch Carlos entwickelt sich zu einem herausragenden Tänzer und mit 18 wird er ans English National Ballet berufen. Als er verletzungsbedingt pausieren muss, geht er zurück nach Kuba. Nach Jahren, in denen nur der Tanz zählte, lebt er seinen schier unstillbaren Lebenshunger aus – und setzt damit seine Karriere aufs Spiel…

Regisseurin Icíar Bollaín («El olivo») und Autor Paul Laverty («I, Daniel Blake») erzählen vor dem bewegten Hintergrund der Geschichte Kubas die Story einer unglaublichen Karriere. Sie führt von Havanna bis nach London ins Royal Ballett, wo Carlos Acosta, der selbst im Film mitspielt, zum ersten schwarzen Romeo des klassischen Balletts wird. Basierend auf dessen Autobiografie «Kein Weg zurück» ist der Spielfilm «Yuli» ein überraschendes Biopic, eine bewegende Familiengeschichte, eine atemberaubende Performance aus Erzählung, Tanz, Musik, Licht, Bewegung und eine mitreissende Hommage an die Grenzen sprengende Kraft der Kunst.