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François Kohler

Würden Sie als Opfer Ihren Täter wieder treffen wollen?

Wer eine Straftat verübt, der schädigt als Täter sein Opfer aber auch sich selbst. Für die Täterschaft folgt bei schweren Taten Haft, was meistens einen nachhaltigen Einschnitt in ein Leben bedeutet, und die Sozialisierung ins Wanken bringt. 

Das Opfer kann nach einer Tat lange Zeit schwer traumatisiert, psychisch angeschlagen sein und braucht oft ärztliche Hilfe. Die sogenannte 'restaurative Justiz' soll dafür Verständnis wecken und die eigene Würde wiedererlangen. Dies bei Opfer und Täter und zwar damit, dass sie versucht, Opfer und Täter zusammenzubringen und Erlebtes gemeinsam unter fachmännischer Leitung aufzuarbeiten. Wo liegen die Chancen, wo die Gefahren, wenn Straftäter und Betroffene direkt aufeinandertreffen?

Der Dokfilm «Je ne te voyais pas» gibt Antworten dazu, in dem er ausführlich und hintergründig zeigt, wie diese Aufarbeitung konkret in der Schweiz funktioniert und was sie bringt. Im Anschluss an den Film vertiefen zwei Experten ihre Erfahrungen mit diesem neuartigen Vorgehen:

Hansueli Hauenstein, Pfarrer in Sins und Muri sowie Gefängnis-Seelsorger in der Justizvollzugsanstalt Grosshof in Kriens und Marcel Ruf, Direktor der Justizvollzugs-       anstalt Lenzburg schildern ihre Erfahrungen und zeigen auf was diese Art von Vergangenheitsbewältigung leisten kann und was nicht.