Niki Mathews' - besser bekannt als Niki de Saint Phalles - Leben könnte süsser nicht sein: Sie ist Model, Schauspielerin und Mutter. Ihr Mann Harry und sie führen eine harmonische Beziehung, und alles scheint wunderbar.
Doch genau dieser Schein trügt. Niki wird von erdrückenden Gedanken geplagt und hat das Bedürfnis, zwanghaft Waffen unter ihrer Matratze zu horten. Als Harry sie deshalb zum Psychiater bringt, wird sie auf unbestimmte Zeit in eine geschlossene Anstalt eingewiesen: Sie könnte sich und andere verletzen.
Nebst den fragwürdigen Therapiemethoden gibt es in der Psychiatrie für Niki aber kaum etwas zu tun, was sie vollkommen in den Wahnsinn treibt. Sie fleht ihre Betreuerin an, ihr etwas zum Basteln zu geben - und als diese nicht nachgibt, hilft sie sich mit anderen Mitteln aus der Langeweile.
Eine neue Sehnsucht ist geweckt, und fortan verschreibt sich Niki vollkommender Kunst. Dabei geht sie durch unzählige Höhen und Tiefen. Bekannt wird sie unter anderem in den 1960er-Jahren mit ihren Nana-Figuren, diesen üppigen Frauenfiguren, welche begeistern wie auch als unsittlich-lasziv verachtet werden.
Die gebürtige französische Malerin und Plastikerin lebte lange in den USA, in Paris und wegen der Heirat 1971 mit dem Schweizer Künstler Jean Tinguely auch in der Schweiz. In Zürich hängt im Hauptbahnhof ihr bekanntes Werk 'Schutzengel'.