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Portugal

Eine wunderbar menschennahe Komödie

Maria Ribeiro (Rita Blanco) und José (Joaquim Almeida) sind ein portugiesisches Pärchen und leben mit ihrer Familie in Paris. Sie ist Angestellte in den Häusern der Reichen und er arbeitet als Mitarbeiter in einem Bauunternehmen. Da die beiden sehr nett und zuvorkommend sind, sind sie auch bei ihren Bekannten sehr beliebt. Als sie von Josés Bruder ein Weingut in Portugal erben, verändert sich alles, denn sie müssen es selber bewirtschaften. Doch weder die Tochter noch der Sohn möchten Paris verlassen und auch die Nachbarschaft versucht, dem Paar die Idee auszureden. So wird die Entscheidung für die Beiden sehr schwer, denn sie wissen selber nicht, ob eine Rückkehr in ihre alte Heimat eine gute Idee ist.

les grande Ondes
komisch, sympathisch, nostalgisch, politisch - eine kleine und eine grosse Geschichte

Der Bundesrat beschliesst 1974, dass die Schweiz mehr unterhaltsame und positive Nachrichten braucht. Der Programmchef Philippe (Jean-Stéphane Bron) kommt dem nach und entscheidet sich für das Thema „Schweizer Entwicklungshilfe in Portugal“. Er schickt dazu die Reporterin Julie (Valérie Donzelli), den griesgrämigen Kriegsberichterstatter Cauvin (Michel Vuillermoz) und den kurz vor dem Ruhestand stehenden Tontechniker Bob (Patrick Lapp) nach Portugal. Ohne Portugiesischkenntnisse erweist sich die Berichterstattung als hinderlich und als dann noch eine Revolution ausbricht, überstürzen sich die Ereignisse.

Eine witzige, clevere und sehr schöne Komödie.

Ein packendes Melo- drama über das Leben zweier Schwestern

Lust auf ein bewegend schönes Stück episches Kino und auf die Zeitreise zweier Frauen? Darüber hinaus auf einen Ausflug nach Rio de Janeiro? Der Roman von Martha Batalha, deutsch erschienen unter dem Titel «Die vielen Talente der Schwestern Gusmão», wurde von Karim Aïnouz (Madame Satã) aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts für den Film in die 50er Jahre und damit näher an unsere Gegenwart heranholt, in der die Handlung mündet. Was bereits der Buchautorin gelang, schafft der Film mit der zusätzlichen visuellen Ebene: Wir tauchen ein in den Mikrokosmos einer Familie, in der jugendliche weibliche Entdeckungslust und schiere Lebensfreude auf den Widerstand eines traditionellen Familienbildes stossen, auf die männliche Idee, dass Frauen den Haushalt betreuen sollen und Männer diktieren, was sie zu tun und was zu lassen haben.

Zwei jugendliche Frauen haben einen Traum. Eurídice spielt liebend gern und gut Klavier; sie will Pianistin werden und in der weiten Welt auftreten. Guida hört ihr zu und sucht selber die wahre Liebe in wechselnden Beziehungen. Sie verfällt dem Charme eines griechischen Matrosen, der sie mit aufs Schiff nimmt und ihr die Glückseligkeit in Europa verspricht. Die Wirklichkeit erweist sich als eine andere, und als Guida schwanger heimkehrt, stösst der Vater sie aus, trennt seine beiden Töchter, ohne dass die eine von der anderen weiss, wo sie steckt. Karim Aïnouz hat einen ungemein sinnlichen Film mit zwei starken Frauenfiguren gestaltet und erzählt von ihrer Leidenschaft wie ihrer Trennung zutiefst berührend. Es ist ein Blick rückwärts, um von der Gegenwart zu erzählen und anzudeuten, dass die Gesellschaft auf dem Weg zu einem Menschenbild Fortschritte gemacht hat, aber in Sachen Rolle von Mann und Frau nach wie vor ein grosses Entwicklungspotenzial aufweist.