Wunderschöne Tragikomödie mit einem tollen Viggo Mortensen

Captain Fantastic

Der hochgebildete Ben (Viggo Mortensen) lebt aus Überzeugung mit seinen sechs Kindern in der Einsamkeit der Berge im Nordwesten Amerikas. Er unterrichtet sie selbst und bringt ihnen nicht nur ein überdurchschnittliches Wissen bei, sondern auch wie man jagt und in der Wildnis überlebt. Als seine Frau stirbt, ist er gezwungen mitsamt der Sprösslinge seine selbst geschaffene Aussteigeridylle zu verlassen und der realen Welt entgegenzutreten. In ihrem alten, klapprigen Bus macht sich die Familie auf den Weg quer durch die USA zur Beerdigung, die bei den Großeltern stattfinden soll. Ihre Reise ist voller komischer wie dramatischer Momente, die Bens Freiheitsideale und seine Vorstellungen von Erziehung nachhaltig infrage stellen…

 

Träfe man Ben und seine Kinder auf der Straße, könnte man sie leicht für verrückt halten. Aber Regisseur Ross nutzt die schrägen Spleens der Familie nicht nur für Gags, ihm gelingt es auch, sein Publikum tatsächlich für die Lebens- und Lernphilosophie der Aussteiger zu faszinieren: Der älteste Sohn Bodevan wurde von Yale bis Harvard an allen Eliteuniversitäten des Landes angenommen, der Teenager Vespyr (Annalise Basso) liefert eine perfekte Interpretation von Vladimir Nabokovs „Lolita“ und schon die achtjährige Zaja (Szenendiebin Shree Crooks) kann aus dem Stegreif einen Vortrag über die US-Verfassung halten (und zwar mit eigenen Worten).

Regie:
Land:
Altersfreigabe:
12(14) Jahre
Spielzeit:
118 Min
Sprache:
Edf